Startseite

Gipfelglück im Okertal

Die Rabowklippe hat eigentlich alles, was ein Gipfel braucht: Ein Gipfelkreuz, ein Gipfelbuch – und echtes Gipfel-Feeling. Trotzdem wird das „Okertaler Matterhorn“ nur selten bestiegen. Dies liegt u.a. daran, dass der 55 m hohe Felsen als beliebter Brutplatz von Wanderfalken vom 01.02.-31.07. gesperrt ist. Außerdem liegt die Rabowklippe 500 m südlich von Romkerhalle und abseits der bekannten Kletter-Hotspots.

Im Grunde ist die Rabowklippe weniger ein Kletterfels als ein kleiner alpiner Gipfel. Die geringe Frequentierung führt dazu, dass man sich beim Klettern mit Dornensträuchern und losen Steinen beschäftigen muss. Der Aufstieg über den 100 m langen, oben recht luftigen Südgrat (2+) ist aber eine gute Übung für Hochkalter oder Jubiläumsgrat. Es sind zwar einzelne Bohrhaken vorhanden, aber für zusätzliche Sicherungen ist die Mitnahme einiger Schlingen erforderlich. Als Belohnung wartet oben ein gepflegtes Gipfelbuch und ein spektakulärer Ausblick.

Wer den Grat nicht abklettern will, kann sich auf der Westseite über 2 Seillängen abseilen. Für die 2. Seillänge ist ein mind. 60 m langes Seil erforderlich. Mit einer größeren Gruppe wird die Besteigung zu einer mehrstündigen Expedition.

Beim Versuch einer Jahres-Erstbesteigung kam im letzten Jahr am 18. Januar eine Hamburger Seilschaft unserer Alpinistengruppe um 10 min. zuvor. In diesem Jahr gelang unserem Mitglied Michael Z. am Neujahrstag die Erstbesteigung im Alleingang. Dies wurde am Folgetag von einer anderen Seilschaft angemessen gewürdigt.

Sicherlich gibt es im Okertal attraktivere Klettermöglichkeiten. Aber es hat seinen Grund, warum die Tiroler Bergsteigerlegende Hermann Buhl im Rahmen einer Vortragsreise 1955 die Rabowklippe bestieg und die Aufstellung eines Gipfelkreuzes veranlasste. 

rabowklippe2

Mitglieder der Alpinistengruppe auf der Rabowklippe